Was kann der neue internationale Omlox-Standard und wozu wurde dieser entwickelt? Nachfolgender Beitrag gibt Antworten auf die aktuellsten und wichtigsten Fragen rund um das Thema Omlox und Standardisierung in der Welt der Lokalisierungssysteme
Stand der Technik bei Lokalisierung in Innenräumen
Durch kleinere Fertigungsmengen und mehr Individualität ist heutzutage der Flaschenhals der Produktion nicht mehr die Maschine, sondern die Intralogistik. Dort setzt die Indoorlokalisierung an. Echtzeitproduktionsplanung soll Stillstandzeiten sowie damit verbundene Kosten minimieren. Dazu werden Maschinendaten sowie Daten über den Ort der Produkte benötigt. Hier wird UWB (Ultrawideband) als technologische Grundlage verwendet, womit Genauigkeiten von wenigen Zentimetern in der Position erreicht werden.
Das Problem ist jedoch, dass die Systeme verschiedener Anbieter nicht miteinander kommunizieren können. Das von Anbieter 1 mit UWB geortete Flurförderfahrzeug kann also die RFID Chips der Behälter von Anbieter 2 nicht auslesen. In der Praxis ist das für die Entwicklung von smart Factories ein großer Nachteil.
Warum ein Standard in der Lokalisierung?
Standards machen das Leben einfach und erzeugen den adaptierenden Partnern Vorteile gegenüber proprietären Anbietern. Wir sind es gewöhnt, in der IT- und Consumerwelt von Standards umgeben zu sein und fordern diese auch auf anderen Ebenen ein.
Durch standardisierte Schnittstellen ist es möglich, den Fokus auf das zu legen, was man in Perfektion beherrscht und trotzdem Systeme mit enormer Komplexität zu erschaffen. In short: Change the Game from individual projects to solutions based on the open standard.
Omlox stellt den ersten internationalen Lokalisierungsstandard dar. Ziel ist es, verschiedene Ortungstechnologien und Produkte von unterschiedlichen Herstellern miteinander verknüpfen zu können, um den Produktionsprozess von Anfang bis Ende lückenlos zu vernetzen.
Wer ist federführend bei der Standardisierung?
Mitte 2018 begannen die ersten Entwicklungen von rund 20 Projektpartnern für den gemeinsamen internationalen Standard. Die Omlox-Organisation wird heute von Profibus & Profinet International (PI) betreut und zählt weltweit in etwa 60 Mitgliedsunternehmen. All diese Unternehmen haben Omlox als vollständige Spezifikation definiert und können Omlox-kompatible Produkte herstellen, welche alle die Zertifizierung bestehen müssen. Durch verschiedene Landesgruppen der PNO (Profibus Nutzerorganisation) kann sich Omlox auch regional verankern, wodurch in naher Zukunft lokale Ansprechpartner für Unternehmen zur Verfügung stehen werden.
Wie wird Omlox funktionieren?
… Ein Überblick …
An Hardware werden Satelliten und Tags benötigt. Die Satelliten werden in der Produktionshalle verteilt, die Tags befinden sich auf den Produkten oder deren Behältern sowie allen anderen Dingen, welche lokalisiert werden sollen. Auf dem Display ist dann stets der nächste Fertigungsschritt oder die Richtung, in welche das Objekt transportiert werden soll bzw. fährt, dargestellt. Überflüssige Informationen und Zettelwirtschaft gehören der Vergangenheit an, was dem Gedanken des Lean-Management entspricht. Auch sollen sich Maschinen in Zukunft selbst durch Nutzung der Ortungsdaten auf eintreffende Aufträge vorbereiten können. Geofencing oder das Verknüpfen mit einem bestimmten LKW beim Passieren des RFID Verladetores stellen dabei noch mehr Potenzial von Omlox dar.
Die oberste Ebene bildet die offene Schnittstelle Omlox-Hub API, welche alle erfassten Lokalisierungsdaten einheitlich zusammenführt. Dort kann dann eine einmalig entwickelte übergeordnete Steuerungssoftware jegliche Informationen auswerten und verarbeiten, egal von welchem Gerät welchen Herstellers sie stammen. Vergleichbar ist es mit dem Android-System, dessen Apps ebenfalls auf allen Android Endgeräten laufen, egal von welchem Hersteller sie stammen.
Durch eben diesen offenen Standard kann das Tag zukünftig auch von Herstellern in andere Geräte integriert werden, beispielsweise in mobile Werkzeuge oder andere Teile einer Fabrik. Auch die Satelliten können in Zukunft zum Beispiel in Lampen verbaut werden, somit wäre keine extra Installation mehr nötig.
Des Weiteren wird die Omlox Core Zone darauf ausgelegt sein, dass die dahinterstehende UWB Technologie auch bereits in der Lage ist, durch Produkte verschiedener Hersteller verwendet zu werden. Daneben werden dann andere Lokalisierungszonen an den Omlox Hub angebunden sein.
Tiefergehende Informationen finden sich auch im dazugehörigen Omlox Whitepaper.
Ist das ZIGPOS RTLS omlox kompatibel?
Ja. Da auch wir Teil der Mitgliedergemeinschaft rund um Omlox sind, werden unsere Systeme so entwickelt, dass sie mit dem internationalen Lokalisierungsstandard kompatibel sind.